Hund frisst nicht? Ursachen, die du kennen solltest

Ratgeber  |  12. Januar 2025

Es ist ein belastendes Gefühl, wenn dein Hund nicht frisst oder nur schlecht frisst. Du merkst, wie er abnimmt, sein Fell an Glanz verliert und er immer weniger Energie hat. Jede Mahlzeit wird zum Kraftakt – du probierst anderes Futter, kleine Tricks oder selbst Gekochtes, doch nichts scheint zu helfen.

Mit jedem unangetasteten Napf wächst die Sorge: ‚Wie lange kann das noch so weitergehen?‘, ‚Was, wenn doch etwas Ernstes dahintersteckt?‘ Du möchtest deinem Hund helfen, wieder mit Freude zu fressen, aber du weißt einfach nicht, wo du anfangen sollst? Diese Unsicherheit macht die täglichen Fütterungen, die früher so einfach waren, zu einem ständigen Kampf.

In diesem Artikel erfährst du, warum dein Hund nicht frisst oder nur schlecht frisst und welche Ursachen dafür verantwortlich sein können – von gesundheitlichen Problemen wie Magen-Darm-Erkrankungen über futterbedingte Gründe bis hin zu psychischen Ursachen wie Stress.

Wenn du die möglichen Gründe kennst, kannst du gezielt nach dem Auslöser suchen und deinem Hund helfen.

Vielleicht findest du dich auch in der Geschichte von Felicia und ihrer Hündin Nala wieder: Hund frisst nicht: Wenn nur noch Nudeln und Rührei geht – ein persönlicher Erfahrungsbericht über die Herausforderungen und die Suche nach einer langfristigen Lösung.

Magen-Darm-Check für Hunde von Sabrina Neumann – Ganzheitliche Hundeernährungsberatung. Damit du die stillen Warnsignale für Magen-Darm-Probleme erkennst.

Dreckige Ohren, mäkeliges Fressen, Schlecken an Gegenständen – harmlose Marotten oder stille Warnsignale?

Finde in 5 Minuten heraus, ob und wie stark dein Hund ein Magen-Darm-Problem hat

Viele dieser Anzeichen wirken harmlos – doch sie können Warnsignale für das stille Leiden deines Hundes sein. Prüfe 42 Symptome und schenke deinem Hund mehr Lebensqualität – er vertraut darauf, dass du für ihn da bist.

Medizinische Gründe, warum dein Hund nicht frisst

Dein Hund frisst nicht oder nur schlecht? Häufig liegen die Gründe dafür in gesundheitlichen Problemen, die nicht unterschätzt werden sollten. Hier sind die häufigsten Erkrankungen und Beschwerden, die das Fressverhalten deines Hundes beeinflussen können:


1. Magen-Darm-Erkrankungen

Magen-Darm-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Ursachen für Appetitlosigkeit bei Hunden und gehen oft mit weiteren Symptomen einher.

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis): Schmerzen und Entzündungen im Magen können dazu führen, dass dein Hund das Futter meidet.
  • Sodbrennen (Reflux): Wird oft übersehen, obwohl es eine häufige Ursache für Appetitlosigkeit bei Hunden ist. Wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt, kann dies schmerzhaft sein und das Fressverhalten negativ beeinflussen. Möchtest du mehr über Sodbrennen beim Hund erfahren? Dann lies meinen Blogartikel Sodbrennen beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung
  • Blähungen: Sie können starke Beschwerden verursachen, die das Fressverhalten negativ beeinflussen.
  • Übelkeit: Wenn dein Hund nicht frisst, könnte das an Übelkeit liegen.

2. Allergien und Unverträglichkeiten

Viele Hunde reagieren empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe im Futter. Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Hautprobleme, Juckreiz, Pfoten schlecken, Schmatzen, dreckige und entzündete Ohren und Appetitlosigkeit. Häufige Auslöser dafür sind:

  • Tierische Proteine: Huhn und Rind sind häufig in Futtersorten enthalten und können Allergien auslösen.
  • Milchprodukte: Manche Hunde vertragen die Laktose in Milchprodukten oder Käse nicht gut.
  • Pflanzliche Bestandteile: Weizen, Soja und Mais sind bekannte Allergieauslöser.
  • Gemüse: Auch gut verträglich Gemüsesorten wie Karotten können beispielsweise zu Unverträglichkeiten führen.
  • Künstliche Zusatzstoffe: Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffe in Fertigfutter können bei empfindlichen Hunden ebenfalls zu Problemen führen.

3. Erkrankungen der inneren Organe

Erkrankungen an lebenswichtigen Organen können den Appetit deines Hundes beeinträchtigen.

  • Nierenerkrankungen: Können zu Übelkeit und Appetitlosigkeit führen.
  • Lebererkrankungen: Können den Stoffwechsel deines Hundes stark belasten und den Appetit mindern.
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis): Diese Erkrankung verursacht oft starke Bauchschmerzen.

4. Zahnprobleme

Schmerzen im Maulbereich erschweren das Kauen und führen oft dazu, dass Hunde das Futter meiden. Ursachen können sein: Zahnfleischentzündungen, abgebrochene oder lockere Zähne oder Zahnstein.

5. Infektionen

Bakterielle oder virale Infektionen können die Fresslust drastisch reduzieren. Infektionen gehen oft mit weiteren Symptomen wie Fieber oder Lethargie einher.

6. Parasitenbefall

Würmer oder Giardien sind bekannt dafür, Magen-Darm-Probleme wie die Aufnahme von Nährstoffen zu beeinträchtigen, Durchfall und Appetitlosigkeit zu verursachen.

7. Medikamente

Nebenwirkungen von Medikamenten wie Antibiotika oder Schmerzmitteln können zu Appetitlosigkeit führen. Auch Übelkeit oder Verdauungsprobleme sind typische Begleiterscheinungen bei der Gabe von Medikamenten.

8. Nach Krankheit oder Operation

Nach einer Krankheit oder Operation ist der Appetit deines Hundes oft vorübergehend reduziert. Eine sanfte Fütterung mit leicht verdaulichem Futter kann helfen, den Appetit zurückzubringen.

9. Vergiftungen

Giftige Substanzen wie Schokolade, Medikamente oder bestimmte Pflanzen können Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit hervorrufen.

10. Tumorerkrankungen

Vor allem bei älteren Hunden können Tumore im Verdauungstrakt oder anderen Organen Appetitlosigkeit verursachen. Begleitend treten oft Gewichtsverlust und ein allgemeiner Abbau der Lebensfreude auf.

Futterbezogene Gründe, warum dein Hund nicht frisst

Manchmal liegt der Grund für Appetitlosigkeit im Napf selbst – sei es die Art des Futters, wie es serviert wird oder bestimmte Gewohnheiten. Die häufigsten futterbezogenen Ursachen sind:

1. Häufiger Futterwechsel

Ein ständiger Wechsel der Futtersorte belastet die Verdauung und kann Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Übelkeit auslösen. Viele Hundehalter bieten ihrem Hund in guter Absicht regelmäßig neues Futter an, doch das kann problematisch sein.

  • Verdauungsprobleme: Ein ständiger Wechsel irritiert die Darmflora, die sich immer wieder an neue Bedingungen anpassen muss. Das kann zu Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen führen.
  • Negative Erfahrung: Wenn der Hund nach einem Futterwechsel regelmäßig Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit hat, verknüpft er die neue Futtersorte mit diesen unangenehmen Symptomen und lehnt sie ab.

2. Qualität des Futters

Wenn dein Hund schlecht frisst, kann das an minderwertigem oder verdorbenem Futter liegen.

  • Verdorbenes Futter: Ranziges Öl, abgelaufenes Nassfutter oder unsachgemäße Lagerung können das Futter unattraktiv machen.
  • Minderwertiges Futter: Produkte mit künstlichen Zusatzstoffen, wenig Nährwert oder schlechter Qualität werden oft instinktiv abgelehnt. Möchtest du wissen, was in deinem Fertigfutter wirklich steckt? Jetzt Fertigfutter-Analyse buchen

3. Falsche Nährstoffbilanz

Falsche Nährstoffbilanz kann dazu führen, dass dein Hund nicht mehr frisst oder nur noch schlecht frisst. Sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel an Nährstoffen kann das Wohlbefinden deines Hundes beeinträchtigen:

  • Überversorgung: Zu viele Nährstoffe können Verdauungsprobleme wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Erbrechen verursachen. Dein Hund wirkt häufig müde und verweigert das Futter.
  • Unterversorgung: Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen äußert sich oft in Appetitlosigkeit, weniger Energie oder einem geschwächten Immunsystem.

4. Erlernte Appetitlosigkeit

Wenn Hunde regelmäßig mit Tischresten oder Snacks gefüttert werden, kann das dazu führen, dass sie ihr reguläres Futter ablehnen. Dieses Verhalten wird unbewusst verstärkt, wenn der Hund lernt, dass er etwas „Leckeres“ bekommt, sobald er sein Futter verweigert.

5. Übermäßige Leckerlis

Wenn Hunde regelmäßig viele Snacks oder Leckerlis erhalten, kann dies den Appetit auf die Hauptmahlzeiten mindern.

  • Kalorienüberschuss: Der Hund ist bereits satt, bevor er die eigentliche Mahlzeit frisst.
  • Präferenzverschiebung: Leckerlis sind oft schmackhafter als reguläres Futter, sodass der Hund sein Hauptfutter verweigert.

6. Temperatur des Futters

Hunde bevorzugen Futter, das Raumtemperatur hat. Hat das Futter eine andere Temperatur, kann es dazu führen, dass dein Hund das Futter nicht frisst.

  • Zu kaltes Futter: Reizt den Magen, besonders bei empfindlichen Hunden, und kann Bauchschmerzen oder Verdauungsprobleme verursachen.
  • Zu heißes Futter: Kann den Rachen oder die Zunge des Hundes reizen und ein unangenehmes Brennen verursachen.

7. Wetter

Äußere Einflüsse wie heißes Wetter können dazu führen, dass Hunde weniger fressen. Besonders bei hohen Temperaturen ist es wichtig, leicht verdauliches Futter anzubieten.

Psychologische Gründe, warum dein Hund nicht frisst

Nicht nur körperliche, sondern auch psychische Faktoren können dazu führen, dass dein Hund das Futter verweigert. Vielleicht hast du selbst schon bemerkt, dass dein Hund in stressigen oder emotional belastenden Situationen weniger frisst. Psychische Faktoren wie Stress, Trauer oder Angst können den Appetit stark beeinflussen.


1. Stress

Veränderungen im Alltag oder in der Umgebung sind häufige Auslöser für Stress bei Hunden. Dazu zählen:

  • Umzug oder neue Umgebung: Die neue Umgebung kann für deinen Hund ungewohnt und verunsichernd sein.
  • Neue Haustiere: Ein neues Tier im Haushalt kann den gewohnten Alltag deines Hundes durcheinanderbringen und sein Sicherheitsgefühl beeinträchtigen.
  • Laute Geräusche: Feuerwerk, Gewitter oder Bauarbeiten in der Nachbarschaft sind typische Stressfaktoren für Hunde.

2. Angst

Angstsituationen wie Gewitter, ein Besuch beim Tierarzt oder andere beängstigende Erlebnisse können dazu führen, dass dein Hund vorübergehend weniger frisst. Angst drückt sich oft auch durch Zittern, Hecheln oder das Vermeiden bestimmter Situationen aus.

3. Trauer oder emotionale Belastung

Hunde können trauern, wenn sie einen geliebten Menschen oder einen tierischen Gefährten verlieren. In solchen Situationen ziehen sich viele Hunde zurück, wirken niedergeschlagen und verweigern das Futter.

4. Schlechte Erfahrungen mit Futter

Manche Hunde entwickeln negative Assoziationen mit einer bestimmten Futtersorte, wenn sie nach dem Verzehr erbrochen haben oder Bauchschmerzen hatten. Diese Erfahrung kann dazu führen, dass dein Hund das Futter künftig ablehnt.

Hormonelle Ursachen, warum dein Hund nicht mehr frisst

Hormonelle Veränderungen oder Erkrankungen können dazu führen, dass dein Hund nicht frisst oder schlecht frisst. Diese Ursachen treten häufig bei bestimmten Lebensphasen oder gesundheitlichen Problemen auf.


1. Läufigkeit oder Scheinträchtigkeit

Hündinnen fressen während der Läufigkeit oder bei hormonellen Schwankungen oft weniger. Der veränderte Hormonspiegel kann den Appetit vorübergehend reduzieren. Bei einer Scheinträchtigkeit kommen oft weitere Verhaltensänderungen hinzu, die das Fressverhalten beeinflussen.

2. Rüden in der Nähe von läufigen Hündinnen

Rüden reagieren stark auf den Geruch von läufigen Hündinnen. Während dieser Phase fressen sie oft schlecht oder verweigern das Futter vollständig, da ihre Aufmerksamkeit ganz auf die Hündin gerichtet ist.

3. Altersbedingte Veränderungen

  • Ältere Hunde: Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, was den Appetit reduzieren kann. Altersbedingte Krankheiten wie Zahnprobleme oder chronische Schmerzen können es verstärken.
  • Welpen im Zahnwechsel: Während des Zahnwechsels können Schmerzen und Unbehagen dazu führen, dass Welpen schlecht fressen oder das Futter komplett verweigern.
  • Junghunde in der Pubertät (Flegelphase): Hormonelle Veränderungen während der Entwicklungsphase können das Fressverhalten temporär beeinflussen.

4. Schilddrüsenunterfunktion

Erkrankungen wie die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) können das Fressverhalten stark beeinflussen. Typische Symptome sind: Verminderter Appetit oder Appetitlosigkeit, Gewichtszunahme trotz normaler oder reduzierter Futteraufnahme, Trägheit und weniger Energie.


Fazit

Wenn dein Hund das Futter verweigert, ist das für euch beide eine belastende Situation.

Doch Appetitlosigkeit hat immer eine Ursache – ob gesundheitlich, psychisch, hormonell oder futterbedingt.

Der erste Schritt ist, deinen Hund genau zu beobachten: Gibt es begleitende Symptome oder Veränderungen in seinem Alltag?

Du möchtest sicher sein, dass du kein Symptom übersiehst? Dann lade dir jetzt den Magen-Darm-Check herunter!

Mit diesen Erkenntnissen kannst du gezielt handeln und deinem Hund helfen, wieder Freude am Fressen zu finden. Ob es eine Anpassung der Ernährung, eine stressfreie Umgebung oder eine tierärztliche Abklärung braucht, dass muss man individuell anschauen. Schau was du alles ausschließen kannst du hangle dich so weiter an eure Lösung.

In meinem Artikel Hund frisst nicht: Wenn nur noch Rührei geht findest du einen persönlichen Erfahrungsbericht und hilfreiche Ansätze, um deinem Hund zu helfen.

Sabrina Neumann – eine Expertin in Hundeernährung und Gesundheit.

Bist du dir unsicher, wie du vorgehen sollst oder wünschst dir Unterstützung?

Buche jetzt dein kostenloses Kennenlerngespräch und lass uns darüber sprechen, wie wir deinem Hund zu mehr Gesundheit verhelfen können.

Das könnte dich auch interessieren

entdecke weitere Artikel rund um die Gesundheit Deines Hundes

Hund frisst nicht: Wenn nur noch Nudeln und Rührei geht
Adventskalender für Hunde: 5 Kriterien, die du beim Kauf beachten solltest
Getreidefreie Kürbis-Hundekekse: Einfaches und gesundes Rezept

Tritt jetzt dem Inside Club für 0,- Euro bei und erhalte 5% Rabatt bei PerNaturam!

Exklusive inhalte, spannende Praxisberichte, Rabatte und mehr – direkt in dein Postfach! 

Melde dich jetzt an und verpasse nichts.

Du kannst dich jederzeit über einen Link in den E-Mails wieder aus dem Inside Club austragen. Weitere Informationen zur Verarbeitung deiner Daten findest du in meiner Datenschutzerklärung.